Paris Insider-Tipps

Oh Paris! Mon Amour! Wie ich diese Stadt liebe. Ein Jahr lang habe ich während meines Studiums vor zehn Jahren in Paris verbracht – und es war eine der bisher besten Zeiten meines Lebens. Diese Stadt gehört völlig zurecht zu den schönsten der Welt. Egal ob für ein romantisches Wochenende zu zweit oder einen Mädelstrip: Paris hat einfach unglaublich viel zu bieten. Dabei sind es längst nicht nur die zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm, Louvre und Co., die diese Stadt ausmachen. Vielmehr ist es dieses ganz besondere Flair, was Paris bei jedem Besuch aufs Neue zu einem magischen Ort werden lässt. Ich zeige euch in diesem Beitrag meine persönlichen Paris-Highlights und gebe euch Tipps für einen Aufenthalt abseits des klassischen Massentourismus.
1. Bloß nicht im August kommen
Paris im Sommer ist ein absolutes No-Go. Denn dann ist die Stadt von Touristen übersät und die echten Pariser aus der Stadt längst in Richtung Côte d‘ Azur geflüchtet. Besser im Frühjahr oder Herbst kommen. Voll ist es in so einer Metropole natürlich immer – Doch dann habt ihr auch die Chance, das echte Pariser Leben aufsaugen zu können und nicht alle zwei Meter in eine Reisegruppe zu stolpern.
2. Picknick im Jardin du Luxembourg
Der Jardin du Luxembourg gehört jedes Mal zu den ersten Orten, die ich bei einem Paris-Besuch ansteuere. Dieser Park im Quartier Latin ist mit 26 Hektar einer der größten Grünanlagen der Stadt und selbst an sonnigen Wochenenden findet man hier noch ein ruhiges Plätzchen. Hierher kommen die Pariser zum Boule spielen oder Joggen, zum Spazieren oder um mit ihren Kindern kleine Boote auf dem Teich fahren zu lassen. Hier gibt es auch einen Obstgarten mit seltenen Apfelsorten, eine kleine Imkerei, einen Rosengarten und Gewächshäuser mit eine atemberaubenden Orchideensammlung. Am besten packt ihr Baguette, Käse und Wein ein, um ein kleines Picknick auf den zahlreichen Liegestühlen zu machen. Vom Park aus sieht man übrigens auch den oberen Teil des Eiffelturms.
Der Jardin du Luxembourg gehört zu meinen Lieblingsorten in Paris.
Der Park ist besonders im Frühling ein buntes Blumenmeer.
3. Dalis-Museum im Montmartre
Natürlich gehört ein Besuch im Künstlerviertel Montmartre zu jedem Paris-Besuch dazu. Es empfiehlt sich aber, unbedingt in der Woche und sehr früh morgens zu kommen – Denn hier herrscht immer Hochbetrieb. Der Ausblick von der berühmten Kirche Sacre Coeur ist wirklich einmalig und lohnt sich jedes Mal. Wer genug von den Menschenmassen auf dem Berg hat, der flüchtet ins Dali-Museum (11 Rue Poulbot). Dieses kleine Museum im Montmartre ist eher unbekannt und meistens nicht überfüllt. Hier könnt ihr auch die bekannten fließenden Uhren des spanischen Surrealisten bewundern.
Das kleine Dalis-Museum im Montmartre ist etwas ganz Besonderes.
An den Wänden in den Gassen von Montmartre entdeckt man viele kleine Malereien.
4. Saint-Germain-des-Prés
Saint-Germain-des-Prés im sechsten Arrondissement ist mein absolutes Lieblingsviertel von Paris. Mag wohl daran liegen, dass ich hier mein kleines Zimmer unterm Dach eines typischen Pariser Wohnhauses zu Studienzeiten hatte. Das ehemalige Künstler- und Literatenviertel pulsiert noch heute. Mit seinen kleinen Boutiquen, Galerien, Antiquitätenhändlern und Cafés lädt es Tag und Nacht zum Flanieren ein. Besonders die Rue Saint-André des Arts verwandelt sich am Abend in ein buntes Schaulaufen der schicken Pariser. Einfach am Abend in eines der Cafés setzen, eine Flasche Rotwein bestellen und beobachten.
Das sechste Arrondissement liegt in unmittelbarer Nähe zur Seine. Hier habe ich zwei Semester lang gewohnt – eines der schönsten Viertel der Stadt.
Kaffee trinken und Menschen beobachten: Meine zwei Lieblingsbeschäftigungen in Paris.
5. Musée d´Orsay
Vergesst den Louvre! Meiner Ansicht nach lohnt sich das kleinere aber immer noch sehr umfangreiche Musée d’Orsay viel mehr bei einem kurzen Aufenthalt in Paris. Dieses Museum in unmittelbarer Nähe zur Seine ist schon vom Gebäude her etwas ganz Besonderes. Ursprünglich war das Museum ein Bahnhof und die imposante Uhr ist noch heute eines der Highlights. Daneben finden sich zahlreiche bekannte Gemälde – wie zum Beispiel das berühmte Selbstporträt von Van Gogh oder „Tanz auf dem Land“ von Renoir. Einen Tag Zeit solltet ihr euch für dieses spezielle Museum allerdings nehmen.
Die imposante Uhr im Musée d’Orsay.
Ein echter Renoir: So etwas gibt es im Musée d’Orsay.
6. Restaurant Kong
Das Kong habe ich tatsächlich entdeckt, bevor ich in der finalen Folge von Sex and the City sah, wie Carrie Bradshaw hier Mittag essen geht. Eine französische Freundin nahm mich abends mit in das Restaurant im fünften Stock. Und was soll ich sagen: Carrie Bradshaw hatte mit ihrer Begeisterung recht. Dieses super schicke asiatische Restaurant mit Blick auf den Pont Neuf an der Seine ist ein Ereignis. Unter einer Glaskuppel sitzt ihr hier auf Designerstühlen, die an das verrückte Tokio erinnern und speist exquisites Essen. Reservierung und schicke Abendbekleidung sind unbedingt notwendig!
Die Designerstühle sind das Markenzeichen des Restaurants KONG.
Unter dieser Glaskuppel speist man ganz besonders.
7. Das Marais
Nach dem sechsten Arrondissement gehört das Marais im Fünften zu meinen Lieblingsvierteln der Stadt. Der auch als Juden- und Schwulenviertel bekannte Bezirk erinnert ein wenig an das Hamburger Schanzenviertel. Auch hier finden sich kleine Designerläden, Cafés, Bars und Geschäfte mit internationalen und vor allem jüdischen Leckereien. Hier gibt es auch die besten Falafel der Stadt!
Die vielen kleinen Läden machen das Marais aus.
8. Rue Mouffetard
Von den Parisern wird die Rue Mouffetard liebevoll „La Mouffe“ genannt. In einer der ältesten Straßen der Stadt im fünften Arrondissement herrscht jeden Tag ein geschäftiges Treiben. Nicht nur die Häuser machen den Gang entlang der Straße so besonders. In der Straße findet jeden Tag ein Markt mit zahlreichen französischen Spezialitäten statt. Auch die vielen kleinen Restaurants und Läden sind einen Besuch wert. Für mich verkörpert diese Straße Paris pur.
9. Cité Universitaire
Die Cité Universitaire steht mit Sicherheit in keinem Reiseführer, dennoch ist ein Besuch lohnenswert. Ich habe diese Anlage für Studenten während meiner Erasmus-Zeit kennen gelernt, da mehrere meiner Freunde dort wohnten. Es ist eine riesige Wohnheimanlage mit einer schönen Grünfläche in der Mitte. Die verschiedensten Länder sind hier vertreten – Das macht diesen Ort so interessant. Denn landestypische Farben und Bauweisen finden sich in der Architektur der Gebäude wieder. Ein Spaziergang entlang des kambodschanischen, schwedischen oder argentinischen Hauses ist auf jeden Fall die knapp zwanzigminütige Fahrt vom Zentrum aus mit dem Zug wert.
10. Trocadéro am Eiffelturm
Natürlich ist der Besuch des Eiffelturms ein Muss. Obwohl ich schon so oft in Paris war und dort gelebt habe, zieht es mich als erstes zu Eiffi, wie ich ihn gerne nenne. Mit einer Picknick-Decke ausgestattet und einer Flasche Wein im Rucksack mache ich es mir dort gerne am Abend gemütlich. Tipp: Nicht an der offiziellen Metro-Station für den Eiffelturm aussteigen, sondern bis Trocadéro fahren und dann die Treppen hinabsteigen zu dem gigantischen Bauwerk. Denn von oben hat man einen besonderen Blick auf Eiffi.
Zugegeben: So leer ist es hier niemals. Trotzdem lohnt es sich, bei der Station Trocadero auszusteigen, um den Eiffelturm von weiter oben zu fotografieren.