Hochzeit an der Nordsee

Für Marsha war von Beginn an klar: Es soll unbedingt eine maritime Hochzeit am Strand werden. Die aus dem Ruhrgebiet stammende 24-Jährige verbindet mit ihrer Liebe zur Nordsee nicht nur die Heimat von Ehemann Julian, sondern auch ein besonderes Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit. Denn beides ist für sie längst nicht selbstverständlich.
Julian und Marsha haben sich zunächst als Freunde kennen gelernt. 2015 kreuzten sich ihre Wege zum ersten Mal, als Julian seine Cousine im Sauerland besuchte. Zur gleichen Zeit war auch seine Zukünftige zu Besuch bei besagter Cousine, mit der sie schon länger befreundet war. „Er war für mich schon eine Erscheinung“, erinnert sie sich. „Aber da ich zu diesem Zeitpunkt noch in einer Beziehung war, habe ich mir nichts dabei gedacht.“ Julian dagegen sah in Marsha gleich die Eine, doch wollte er keine andere Partnerschaft gefährden. Es blieb daher vorerst nur bei Freundschaft.
Sie hielten nach dem Besuch in Bremen Kontakt, doch mehr als eine lockere Freundschaft ließ die Entfernung nicht zu. Irgendwann wurde es immer weniger, sodass Julian von dem Beziehungsaus zwischen Marsha und ihrem damaligen Freund nichts mitbekam. Im Februar 2016 dann der Schicksalsschlag: Diagnose Krebs. Marsha geht ganz offen mit ihrer Erkrankung um, posted auf Facebook Bilder von sich ohne Haare, teilt ihre Erlebnisse. Im Mai entdeckt dann auch Julian ein Foto von ihr im Internet und meldet sich sofort bei ihr. Von diesem Moment an verging kein Tag mehr ohne dass sie miteinander gesprochen haben.
Hey Cancer – You picked the wrong bitch!
Doch aufgrund der Erkrankungen konnte und wollte sich Marsha nicht auf einen neuen Mann einlassen. Den Krebs zu bekämpfen, erforderte all ihre Energie und Aufmerksamkeit. „Er war trotzdem die ganze Zeit für mich da, obwohl wir so weit voneinander entfernt lebten.“ Als dann am 29. September 2016 der Kampf gegen den Krebs gewonnen war und Marsha die Diagnose krebsfrei erhielt, packte sie wenige Woche später ihre Koffer und fuhr von Duisburg zu ihrem Julian nach Heide. Zwei Wochen blieb sie da und beiden war danach klar: Das ist es!
Heiraten am Strand von St. Peter-Ording
Doch eine Fernbeziehung kam für sie nicht infrage. Da Marsha aber aufgrund ihrer Erkrankung Ärzte und Familie in der Nähe wissen wollte, gab Julian sein Leben in Schleswig-Holstein auf, um zu seiner Freundin nach Duisburg zu ziehen.
Für die Hochzeit ging es dann aber wieder an die Küste. Nicht nur, weil Julians Familie hier lebt, sondern auch, weil Marsha ein absoluter Norddeutschland-Fan ist. Den Heiratsantrag gab es deshalb auch am Strand von Laboe. Zur Trauung am 29. Mai 2019 ging es an den Strand von St. Peter-Ording. „Als ich das erste Mal diese unendliche Weite am Nordseestrand sah, war ich sofort schockverliebt und wusste: Hier will ich einmal heiraten.“
Hochzeit an der Nordsee
Da beide nur wenig Bezug zur Kirche haben, wählten sie für die Zeremonie am Strand eine freie Trauung.
Brut und Brütigam: Stilecht für eine maritime Hochzeit am Strand waren auch die Schilder an den Stühlen.
Was für eine Kulisse: Der weite Strand und die Dünen in St. Peter-Ording waren perfekt für die Strandhochzeit.
Das Sandritual am Strand von St. Peter-Ording war für die beiden ein besonderer Moment der freien Trauung.
Cooles Hochzeitsauto: Im VW-Bulli ging es von der Trauung zur Partylocation.
Natürlich durfte eine maritime Hochzeitstorte mit Ankern nicht fehlen.