Singende Seemannstochter

Als kleines Kind ist sie mit ihrem Vater über die Ozeane geschippert. Auf Containerschiffen hat sie Laufen gelernt. Julia Böttcher ist eine waschechte Seemannstochter. Doch anstatt selbst die Segel zu hissen, hat sie das Singen für sich entdeckt. Seit 20 Jahren steht sie auf der Bühne – zu Land und zu Wasser. Auf Kreuzfahrtschiffen zeigt sie ihr autobiographisches Programm „Aus dem Leben einer Seemannstochter“. Daneben singt die gebürtige Nordfriesin und Wahlflensburgerin auf großen Events an Land in Schleswig-Holstein und Hamburg – und eben besonders oft und von Herzen gern auf Hochzeiten.
Eigene maritime Popsongs und Balladenliebhaberin
Ihr Seesack ist voll von maritimen Songs, gepaart mit Elektro-Pop sowie Ethno-Elementen. „Shantypop“ nennt sie ihren persönlichen musikalischen Stil. Mit ihrem Programm „Aus dem Leben einer Seemannstochter“ war sie bereits auf den Weltmeeren unterwegs. Doch Julia Böttcher kann auch wunderbar gefühlvoll und sorgt mit ihrer Stimme für einen magischen Moment beim Einzug der Braut oder nach dem Jawort.
Die 37-Jährige singt seitdem sie denken kann. Im Alter von 18 Jahren hatte sie ihre ersten professionellen Auftritte mit ihrer Rockband, vor zwei Jahren hat sie den Sprung in die volle Selbständigkeit als Künstlerin geschafft. „Und das ist heutzutage wirklich nicht selbstverständlich“, sagt die Sängerin. Von ihren hundert Gigs pro Jahr sind auch 20 Hochzeiten dabei.
Hochzeitslieder müssen einfach ein bisschen kitschig und vor allem romantisch sein.
Zu ihren Lieblingsliedern auf Hochzeiten gehören unter anderem „Halt mich“ von Herbert Grönemeyer, „In the Arms of an Angel“ von Sarah McLachlan und „Ja“ von Silbermond. „Hochzeitlieder müssen einfach ein bisschen kitschig sein. Das gehört nun mal dazu“, findet sie. Trotzdem gibt es einige Stücke, die sie im Radio nicht mehr hören kann. Bei „Das Beste“ von Silbermond und „Hallelujah“ von Leonard Cohen muss Julia ganz schnell den Sender wechseln. Wenn sie die Songs selber singt, sei das allerdings etwas ganz anderes. Dann ist sie immer mit vollstem Herzen dabei.
Hörpobe: Julia Böttcher singt „In the Arms of an Angel“
Drei Fragen – drei Antworten
Der Einzug der Braut ist ja ein sehr emotionaler Moment. Wie erlebst du diesen Augenblick?
Ich bin immer ganz froh, wenn ich in der Kirche von hinten oben runter singen kann. Denn ich bin auch sehr sentimental und es passiert oft, dass mir auch mal die Tränen beim Singen kommen. Es ist einfach so ein besonderer, emotionaler Moment und für das Brautpaar der wichtigste Tag im Leben. Da muss einfach alles perfekt sein, auch der Gesang!
Was ist deine Lieblingslocation für eine Hochzeit?
Ich persönlich mag es natürlich maritim. Ich liebe es, am Strand zu singen oder auch auf einem Schiff. Das passt eben zu mir und in den Norden. Bisher durfte ich Trauungen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes musikalisch begleiten oder ich durfte an Bord der Viermastbark „Passat“ in Travemünde singen.
Du hast selbst auch vor Kurzem geheiratet. Wie war deine eigene Hochzeit?
Wir haben es ganz klein und besonders romantisch gehalten. Zu zweit haben wir auf den Seychellen barfuß an einem wunderschönen wilden Strand geheiratet. Wir wollten nur für uns sein und diesen Tag einfach ganz intim und für uns genießen – ganz ohne viel Trubel und großer Party: Nach der Trauung haben wir bei einem einfachen Takeaway einheimisches Curry gegessen und Bier getrunken – in meinem weißen Hippiekleid und mit Blumenkranz im Haar.
Kontakt: www.julia-boettcher.de
> Buchen könnt ihr die Seemannstochter sowohl für den Ein- und Auszug der Braut, als auch für die musikalische Begleitung des Sektempfangs allein oder mit Musiker. Sollte die Feier danach ebenfalls musikalisch begleitet werden sollen, so findet die Seemannstochter auch hier das passende Arrangement.
Hörpobe: Julia Böttcher singt „Halt mich“
Fotos: Marco Schwarz